Geschichte
des Münchner Oktoberfestmuseum e.V.
Xaver Heilmannseder
Vorsitzender von 1976 bis 1980
Xaver Heilmannseder ( 1903 – 1982 München) stammte aus einer Wirtsfamilie in Grafing. Der gelernte Gastwirt und Metzgermeister übernahm mit seiner Frau Fanny 1936 die Gaststätte „Scholastika“. Ab 1940 führte er den teilzerstörten „Bürgerbräukeller“, ab 1944 war er der Pächter des „Löwenbräukellers“.
Seine Karriere als populärer Festwirt und späterer Sprecher der Wiesnwirte begann er während der Nachkriegsfeste als Wirt der „Fischer-Vroni“. Von 1950 bis 1961 hatte er das „Löwenbräu-Festzelt“. Nach seiner aktiven Zeit als Gastronom engagierte er sich vor allem im Hotel-und Gaststättenverband. 1956 zog Heilmannseder als erster Wiesnwirt mit einem Sechsergespann auf die Wiesn. Das Ereignis ließ er von Franz Xaver Stahl in einem Gemälde festhalten, das ihn und seine Frau auf dem Kutscherbock zeigt. Das Bild vermachte er dem Verein. Es trägt die Inventarnummer OM 1.
1976 gründete Heilmannseder den Verein „Münchner Oktoberfestmuseum“, dem er zur Realisierung seiner Idee eine Erbschaft von DM 500.000.- vermachte, die nach seinem Tod 1982 ausgezahlt werden konnte.
Richard Süßmeier
Vorsitzender von 1980 bis 1984
Richard Süßmeier ( 1930 – 2020 München ) übernahm 1948 als Juniorwirt den elterlichen Betrieb „ Straubinger Hof“. 1962 bis 1968 hatte er die Gaststätte „Großmarkthalle“, dann unter anderem von 1972 bis 1985 den „Spöckmeier“. 1975 kaufte er das „Forsthaus Wörnbrunn“.
1958 übernahm Süßmeier das damals noch kleine „Armbrustschützenzelt“, das er zu einem Großunternehmen aufbaute. Von 1970 bis 1984 war der geniale Redner, Komödiant und Provokateur der Sprecher der Wiesnwirte. Dabei legte er sich mit dem Kreiverwaltungsreferenten Peter Gauweiler an, indem er unter anderem bei einem Pressetermin vorführte wie man aus einem 200 Liter-Fass 300 Mass Bier ausschenken kann.
1984 wurde ihm die Konzession entzogen, weil man ihm in seinem Festzelt die Beschäftigung von Schwarzarbeitern nachweisen konnte. Danach war Süßmeier immer noch als begehrter Redner auf verschiedenen Veranstaltungen präsent.
Heinz Strobl
Vorsitzender von 1985 bis 1993
Heinz Strobl ( 1920 – 1993 München ) kam 1951 in das Wirtschaftsreferat der Stadt München und wurde dort Sachbearbeiter für das Oktoberfest. In dieser Funktion führte er 1952 den jährlichen Plakatwettbewerb ein, der bis heute durchgeführt wird.
In den Jahren 1965/1966 arbeitete er maßgeblich an der Bewerbung Münchens für die Olympiade 1972 mit. Von 1978 bis 1985 war Strobl Fremdenverkehrsdirektor der Stadt und damit zuständig für das Oktoberfest.
Willy Heide
Vorsitzender von 1993 bis 2011
Sein Vater Georg Heide (1889-1971) hatte seit 1936 das „Bräurosl-Zelt“ auf dem Oktoberfest. Seit 1931 betrieb er das Münchner Ausflugsziel „ Heide-Volm-Planegg“. Willy Heide ( 1919 – 2011 München ) war seit 1958 zuerst gemeinsam mit dem Vater, ab 1971 der alleinige Bräurosl- Wirt. 2001 übergab er die Leitung des Zeltes an seinen Sohn Georg, der im Corona-Jahr 2020 den Familienbetrieb auflöste.
Willy Heide war von 1984 bis 2001 Sprecher der Wiesnwirte. Zum Wiesn-Jubiläum 1985 führte er am mittleren Sonntag zu Füßen der Bavaria das Standkonzert aller Kapellen der Festzelte ein.
Dr. Gabriele Weishäupl
Vorsitzende von 2011 bis 2019
Gabriele Weishäupl, geboren 1947 in Passau, arbeitete von 1972 bis 1985 bei der Münchner Messe- und Ausstellungsgesellschaft mit dem Schwerpunkt auf die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Von 1985 bis 2012 war sie die Direktorin des Fremdenverkehrs-, später Tourismusamtes der Stadt München und somit als Festleiterin verantwortlich für die Durchführung des Oktoberfestes.
2014 veröffentlichte Weishäupl ihre Wiesnerinnerungen unter dem Titel „I bin der Max !“. Beim bayrischen Watten ist die Karte mit dem Herz-König,dem „Max“, der höchste Trumph.
Toni Winklhofer
Vorsitzender seit 2020
Toni Winklhofer, geboren 1949 in Seekirchen bei Salzburg, führt seit 1986 zusammen mit seinem Schwager Peter Wieser den Münchner Ratskeller. Auf dem Zentral-Landwirtschaftsfest waren beide seit 2000 für das dortige Festzelt zuständig.
Auf der Oidn Wiesn betreiben die Familien Winklhofer und Wieser das „Festzelt Tradition“, das auf dem „Historischen Oktoberfest“ zum Wiesn- Jubiläum 2010 zum ersten Mal gestanden ist.
Der Verein
Die Gründung des Vereins geht in das Jahr 1976 zurück und ist auf den langjährigen Wirt des Löwenbräuzeltes, Xaver Heilmannseder, zurückzuführen.
Mit beispielhaftem Bürgersinn haben sich im Münchner Oktoberfestmuseum e.V. Wirte, Brauereien, Schausteller, Wissenschaftler und Münchenliebhaber zusammengefunden, um sich für das gleiche Ziel einzusetzen: Die Bewahrung der Tradition des Münchner Oktoberfestes.
Der Verein hat die Gelegenheit bekommen sich im „Bier- und Oktoberfestmuseum“ der Edith-Haberland-Stiftung zu präsentieren.
Sie haben Sie die Möglichkeit ganz einfach Mitglied des Vereins zu werden.
Ferdinand Schmid
und das „Bier- Oktoberfestmuseum“
1. Stellvertreter von 1976 bis 2013
Ferdinand Schmid (1925 Berchtesgaden bis 2013 München) studierte Jura und wurde 1957 Geschäftsführer beim Verein Münchener Brauereien. Von 1967 bis 1970 war er für die Löwenbrauerei tätig. Von dort wechselte er in die Geschäftsleitung der Augustinerbrauerei, wo er bis 1991 als Direktor blieb. 1996 konnte er die Edith-Haberland-Wagner Stiftung ins Leben rufen, die zu 51 Prozent Eigentümerin der Augustinerbrauerei ist. Schmid war von 1976 bis 2013 der 1.Stellvertreter im Vorstand des Vereins Münchner Oktoberfestmuseum.
Im Sinne des Vereins war es ihm immer ein Anliegen, das Vereinsziel eines eigenen Museums in die Tat umzusetzen. Zusätzlich hatte er das Bestreben ein Münchner Biermuseum zu gründen, in Nachfolge des 1990 geschlossenen „Deutschen Brauereimuseums“, das im Münchner Stadtmuseum untergebracht war. Im Jahr 2005 konnte Schmid sein Projekt „Bier-Oktoberfestmuseum“ in der Sterneckerstr.2 eröffnen. Mit den Mitteln der Edith-Haberland-Wagner Stiftung hatte er das Anwesen, dessen Ursprünge auf die Zeit um 1340 zurückgehen, erworben.
Unter Einbeziehung des Landesamtes für Denkmalpflege wurde das Gebäude, finanziert durch die Stiftung, aufwändig so restauriert, damit es einer musealen Nutzung zugeführt werden konnte. Dem Verein ermöglichte Schmid seine Sammlung zur Geschichte des Oktoberfestes zu präsentieren. Somit konnte die ursprüngliche Vereinsidee eines eigenen Museums realsiert werden.
Der Verein beteiligte sich durch die Finanzierung der Vitrinen, die speziell für die Räume des Hauses entworfen worden waren. Die Trägerschaft des Bier-Oktoberfestmuseums liegt nach wie vor bei der Edith-Haberland-Wagner Stiftung. 2022 wurde das Museum mit einem veränderten Konzept neu eingerichtet.