OW Programm 2019 – Beitrag von: Christoph Gürich (Augustiner Archiv) – 2019
Augustiner Wiesn-Edelstoff traditionell aus dem Fass.
2019 ist Schäfflerjahr!
Die Legende besagt, dass der Schäfflertanz seinen Ursprung im Jahr 1517 hat. Um der von der Pest geplagten und verängstigten Münchner Bevölkerung neuen Lebensmut zu spenden und sie vom Ende der Epidemie zu überzeugen, soll die Handwerkerzunft der Fassmacher, auch Schäffler genannt, mit fröhlicher Musik und in Zunftgewand erstmals ihren Rundtanz aufgeführt haben. Historisch lässt sich die Pestepidemie und somit der Ursprung des Schäfflertanzes zwar nicht belegen, dennoch lebt dieser als einer der ältesten und bekanntesten Münchner Bräuche bis heute fort.
Alle sieben Jahre wird er vom 1871 gegründeten „Fachverein der Schäffler Münchens“ an zahlreichen Orten der Stadt aufgeführt. Auch in diesem Jahr erinnerten die Männer mit den grünen Schlegelkappen, roten Jacken, Lederschurzen, schwarzen Kniebundhosen und grünbelaubten Reifen während der mit ihren dargebotenen Tanzformationen symbolisch an die Befreiung von der Pest.
Der Handwerkberuf der Fassmacher hatte für die Münchner Brauereien bis zur Einführung neuer Fülltechniken lange Zeit eine essentielle Bedeutung. Auch auf dem Oktoberfest wurde das Bier der Münchner Großbrauereien ausschließlich aus dem Holzfass gezapft, doch seit dem Jahr 1987 ist die Augustinerbrauerei die einzige Brauerei, die ihr gesamtes Wiesnbier aus dem Holzfass ausschenkt. Deshalb und auch aufgrund des Holzfassausschankes in ihren zahlreichen Gaststätten ist die Brauerei stark um den Erhalt des traditionsreichen Handwerks der Fassmacher bemüht.
Aber auch darüber hinaus sind die Augustinerbrauerei und die Münchner Schäffler eng miteinander verbunden. Nicht nur sind einige Mitarbeiter der Brauerei selbst Mitglied im „Fachverein der Schäffler Münchens“, sondern ist dieser seit 1986 auch im Stammhaus von Augustiner in der Neuhauser Straße 27 beherbergt. Und selbstverständlich nehmen die Münchner Schäffler auch jährlich am Oktoberfesteinzug der Augustinerbrauerei teil.
Vielleicht haben Sie es ja selbst gesehen und wurden vom Kasperl der Schäffler mit seiner schwarzen Schminke an der Nase erwischt. Sie soll zum einen an die Pest erinnern, zum anderen aber viel Glück bringen. Also bitte nicht wegwischen!